Exkursion in die Heidelberger Bahnstadt 2023
Die Bahnstadt in Heidelberg mag auf den ersten Blick nicht unbedingt als Ort bekannt sein, an dem man viele Schmetterlinge beobachten kann. Dennoch haben wir uns auf eine Erkundungstour in den neuen Stadtteil begeben und unsere Aufmerksamkeit besonders auf die heimische Flora und Fauna gerichtet.
Unser Ziel waren die Ruderalflächen und Wiesen, die als Ausgleichsfläche für die Bebauung von Verkehrsflächen und Industriebrachen ausgewiesen wurden. Ursprünglich wurden diese Flächen als Gleisanlagen genutzt, bieten nun aber mit ihren mineralstoffarmen Böden und dem trocken-warmen Mikroklima einen Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten.
Hauhechel-Bläuling, Tagpfauenauge und Distelfalter - trotz windigem Wetter konnten die Teilnehmenden eine Reihe von Schmetterlingem beobachten. Neben den bunten Faltern entdeckten wir auch die blauflügelige Ödlandschrecke, deren namensgebende blaue Hinterflügel nur im Flug sichtbar sind. Natürlich kamen auch die Wildblumen nicht zu kurz: Natternkopf, Hornklee oder Wiesenschafgabe verzaubern nicht nur durch schöne Optik, sondern sind auch insektenfreundlich.
Ein sonniges Plätzchen zwischen den ausrangierten und angehäuften Bahnschwellen suchten sich einige Mauereidechsen. Außerdem lauschten wir dem Gesang eines Bluthänflings und erhaschten in der Ferne einen Blick auf seine markante rote Brust.
Auf einen kleinen Ausflug in die Forschung nahm uns Referent Sebastian Drös mit. Während seiner Masterarbeit kartierte er Schmetterlinge in diesen Gebieten und stellte uns die Ergebnisse und Entwicklungen aus den vergangenen Jahren vor.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei Dr. Rainer Drös und Sebastian Drös für diese gelungene Exkursion bedanken.