· 

Vögel auf dem Durchzug

Birdwatch 2023 im NSG Wagbachniederung

 

Jedes Jahr wieder erleben wir ein atemberaubendes Schauspiel:  Tausende Vögel begeben sich auf den langen Weg in ihr Überwinterungsgebiet.  Der anstrengende Flug nach Süden erfordert enorme Mengen an Energie. Während ihres Zuges müssen die gefiederten Reisenden deshalb regelmäßig Rast einlegen, um sich zu erholen und Nahrung aufzunehmen. Ein bedeutender Rastplatz für viele seltene Vogelarten ist das Naturschutzgebiet Wagbachniederung, das Ziel unserer diesjährigen Exkursion im Rahmen des European Birdwatch.  

Mit dem Spektiv nah dran (Foto: B. Budig)
Mit dem Spektiv nah dran (Foto: B. Budig)

Mit Ferngläsern und Spektiv ausgerüstet, machten sich neun Vogelbegeisterte unter der kompetenten Leitung von Dr. Rainer Drös auf den Weg ins bekannte Feuchtgebiet. Entlang der Flachwasserseen und Schilfflächen boten sich zahlreiche Gelegenheiten zur Vogelbeobachtung: Graureiher auf der Jagd nach Krebsen, Silberreiher in strahlend weißem Gefieder und in der Ferne ein seltener Kiebitzregenpfeifer.

 

Immer wieder erhoben sich Schwärme von Vögeln von den schlammigen Uferflächen. Graugänse zogen in charakteristischer V-Formation über den Himmel, um Kräfte zu sparen. Doch warum wagen Vögel überhaupt den weiten und gefährliche Weg in den Süden? Ein möglicher Grund ist das zur Verfügung stehende Tageslicht. Im Herbst und Winter werden die Tage immer kürzer und die Insekten, die Tageslicht und Wärme für ihre Entwicklung benötigen, immer weniger. Die Vögel folgen dem Licht und kehren im Frühjahr mit diesem zurück.

 

Doch nicht nur Vögel standen im Fokus, auch Insekten fanden unsere Aufmerksamkeit.  Auf einem kargen und trockenen Fleckchen versteckten sich zwei gefährdete Arten: die blauflügelige Ödlandschrecke und die sehr ähnlich aussehende blauflügelige Sandschrecke. Beide zeichnen sich durch ihre unauffällige graubraune Färbung aus, die sie fast mit dem Untergrund verschmelzen lässt. Erst im Flug offenbaren sie die blaue Farbe ihrer Flügel.

 

Vogelartenliste

  • Bachstelze (Motacilla alba)
  • Bekassine (Gallinago gallinago)
  • Blaumeise (Cyanistes caeruleus)
  • Blessralle (Fulica atra)
  • Dohle (Corvus monedula)
  • Eichelhäher (Garrulus glandarius)
  • Elster (Pica pica)
  • Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla)
  • Graugans (Anser anser)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grünfink (Carduelis chloris)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
  • Haussperling (Passer domesticus)
  • Heckenbraunelle (Prunella modularis)
  • Kanadagans (Branta canadensis)
  • Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola)
  • Kohlmeise (Parus major)
  • Kolkrabe (Corvus corax)
  • Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • Krickente (Anas crecca)

 

  • Löffelente (Anas clypeata)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Nilgans (Alopochen aegyptiacus)
  • Pfeifente (Mareca penelope)
  • Rabenkrähe (Corvus corone corone)
  • Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
  • Ringeltaube (Columba palumbus)
  • Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
  • Schnatterente (Mareca strepera)
  • Silberreiher (Casmerodius albus)
  • Star (Sturnus vulgaris)
  • Stieglitz (Carduelis carduelis)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Tafelente  (Aythya ferina)
  • Teichralle (Gallinula chloropus)
  • Türkentaube (Streptopelia decaocto)
  • Turmfalke (Falco tinnunculus)
  • Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
  • Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)

 


Weitere Arten

  • Blauflüglige Ödlandschrecke
  • Blauflügelige Sandschrecke
  • Gemeiner Grashüpfer
  • Heidelibelle (Art indet.)
  • Karpfen
  • Nutria
  • Rotbeinige Baumwanze (Larve)