Neuanlage eines Amphibienlaichgewässers in der Sandgrube
In heißen Sommern lagen die Kaulquappen von Grasfrosch, Erdkröte und andere Amphibienlarven in der Sandgrube schnell auf dem Trockenen. Der Grund: Das Laichgewässer trocknete in den letzten Jahren immer früher im Jahr aus, da das durch Regen angesammelte Wasser bald im Boden versickert. Auch eine Teichfüllung im letzten Jahr durch die Freiwillige Feuerwehr Mauer half nur kurzzeitig. Deshalb hat dieses Projekt zum Ziel, das bereits seit Jahrzehnten vorhandene Amphibienlaichgewässer im Naturschutzgebiet „Sandgrube am Grafenrain“ in Mauer neu anzulegen.
Das Gelände der ehemaligen Sandgrube am Grafenrain in Mauer war zum Zeitpunkt des Sandabbaus ca. 12 Meter tiefer ausgegraben. Die heutige Bodenfläche entstand durch eine Wiederverfüllung, das bedeutet es gibt dort keinen natürlichen verdichteten Boden. Daher mussten wir bei der Neuanlage des Gewässers insbesondere auf eine gute und dauerhafte Abdichtungsschicht achten. Wir haben uns von mehreren Garten- und Landschaftsbaufirmen der Region zum Thema „Material zur Abdichtung des Gewässerbodens“ beraten lassen. In der Diskussion stand unter anderem auch das Material „Mineralbeton“, um eine möglichst hohe Wasserdichtigkeit und Beständigkeit zu erreichen. Die Beratungen haben ergeben, dass auch mit speziellem natürlichem Tonmaterial eine vergleichbare Dichtigkeit erreicht werden. So haben wir uns für das Tonmaterial entschieden.
Das klare Ziel der Maßnahme ist es, dass in den meisten Jahren genügend Regenwasser im neuen Teich auf natürliche Weise gesammelt werden kann, so dass Larven von Grasfrosch, Erdkröte, Bergmolch, Teichmolch und ggf. auch Wechselkröte erfolgreich heranwachsen können. Dazu kommt, dass der Teich das einzige Gewässer im gesamten Naturschutzgebiet „Sandgrube am Grafenrain“ darstellt und somit auch für andere Tiere wie beispielsweise Kleinsäuger und Vögel eine wichtige Tränke darstellt.
Umgesetzt haben wir dieses Projekt schließlich Anfang Dezember 2021 mithilfe des Förderprogramms "Impulse für die Vielfalt - Amphibien und Reptilien" von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg und der EnBW. Mit einer Baggerschaufel wurde der Teich ausgehoben und anschließend mit einem speziellen Tonboden ausgekleidet. Zuvor wurde das Gehölz rund um das neue Gewässer zurückgeschnitten. Abschließend wurde aus Sicherheitsgründen zum Weg hin ein Holzzaun aufgestellt.