Die Wildbienennisthilfe ist fertig!
Viele neue, freie "Zimmer" möchten nun gerne bezogen werden. Die Nisthilfe hauptsächlich für Wildbienen und weitere Insekten hat der NABU zusammen mit dem Bauhof aufgestellt und anschließend bestückt.
In mühevoller Handarbeit und vielen Arbeitsstunden haben sehr viele Mitglieder in der NABU-Werkstatt und auch zu Hause Holzklötze gesägt, mit Löchern versehen, Strangfalzziegel zugespachtelt und unzählige Schilfhalme geschnitten und gesäubert. Ebenso haben wir das Gestell gestrichen, um es wetterfester zu machen und mit verzinkten Beinen aus Metallstangen zum Aufstellen im Freien vorbereitet.
Zuletzt betonierten Mitarbeiter des Bauhofs das Gestell in Anwesenheit des Bürgermeisters John Ehret und den zwei NABU-Mitgliedern Martin Budig und Dr. Rainer Drös am Rand der im Herbst eingesäeten Blumenwiese beim Rathaus ein. Das ganze Projekt findet im Rahmen der Aktion "Blühender Naturpark" statt.
Die aufgestellte Gerüst wurde anschließend von Martin Budig mit den einzelnen vorher angefertigten Elementen bestückt. Zum Innenleben der Nisthilfe zählen Holzklötze mit glatten Bohrlöchern ins Querholz mit Durchmessern von 3 bis 9 mm und genügend Abstand voneinander. Außerdem noch unzählige zugeschnittene Schilfhalme mit einer Länge von 11 cm, die alle sorgfältig mit Feilen gesäubert wurden sowie Stangfalzziegel deren Öffnungen auf einer Seite zugespachtelt wurden.
Für die eben genannten Elemente haben wir nach einer ausführlichen Recherche entschieden, um eine möglichst geeignetes Angebot für die hier vorkommenden Wildbienenarten zu schaffen. Ungeeignet ist beispielsweise frisches Holz, da bei der Trocknung oft Risse zwischen den Bohrlöchern entstehen. Ebenfalls nicht optimal sind gebohrte Löcher ins Stirnholz oder unsaubere Bohrlöcher. Durch die aufgestellten Holzfasern besteht die Gefahr, dass sich die Bienen ihre dünnen Flügel verletzen, wenn sie in die Röhren kriechen.
Wir hoffen in unserer Nisthilfe bald die hier häufig vorkommenden Wildbienenarten beobachten zu können. Dazu zählen unter anderem die Rote Mauerbiene und die Gehörnte Mauerbiene. Die in Deutschland heimischen 550 Wildbienenarten (dazu gehören auch Hummeln) sind wichtig für die Bestäubung vieler Pflanzen. Im Gegensatz zur Honigbiene sind sie effizienter, aber auch spezialisiert auf bestimmte Pflanzen. Deshalb ist ein gutes Nahrungsangebot ebenso wichtig wie das Vorhandensein von Brutmöglichkeiten.
Die genannten Wildbienenarten legen in die Brutröhren mehrere Eier durch Trennwände separiert. Jede Kammer (Brutzelle) beinhaltet ein Ei und Pollen als Nahrung. Im Jahr darauf schlüpft dann hoffentlich der Nachwuchs.
Am Freitag , den 27. März 2020 war es so weit – die neue Wildbienennisthilfe wurde offiziell von Bürgermeister John Ehret und Aktiven der NABU-Gruppe Mauer ihrer Bestimmung übergeben.
Jetzt sind wir gespannt auf die zukünftigen Bewohner und hoffen, sobald die Temperaturen wieder ansteigen, auf eine reges Treiben rund um die Wildbienennisthilfe.