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Glückliche Rinder auf grünen Wiesen

Ökologische Landwirtschaft in Mauer

 

Wissen Sie wo ihr Steak auf der Weide stand? Und was steckt eigentlich alles hinter einem Ökobauernhof? Diesen und anderen Fragen gingen die Mitglieder des NABU Mauer bei einem Besuch auf dem Ökobauernhof Heid in Mauer nach.

Wiese im Wiesental mit ungemähtem Grünstreifen (Foto: B. Budig)
Wiese im Wiesental mit ungemähtem Grünstreifen (Foto: B. Budig)

Bei einer Rundfahrt in stömendem Regen auf einem Traktoranhänger besichtigten wir Felder, Schafe und Rinder. Das Futter für die eigenen Tiere wird im Naturschutzgebiet Mauermer und Bammental Elsenztal gemäht, getrocknet und eingefahren. Dabei müssen einige Dinge beachtet werden. Beispielsweise darf nicht das ganze Jahr über gedüngt werden und ein gewisser Abstand zum Gewässer ist ebenfalls Vorschrift. Seit einigen Jahren bleibt nun auch immer ein Streifen Wiese stehen. Von diesem Grünstreifen aus kann die Wiese nach dem Mähen leichter wieder besiedelt werden von Insekten und anderen kleinen Tierchen. Außerdem kann der Samen der Pflanzen komplett reifen und ausfallen.

 

Die lange Dürre im Sommer 2018 hat auch im beschaulichen Mauer seine Spuren hinterlassen. Der Ertrag war durch den wenigen Regen um etwa 30% geringer. Deshalb musste der Familienbetrieb dieses Jahr Futter zukaufen. Zudem sind einige Wiesen nahezu flächendeckend vertrocknet, weshalb neue ausgesät werden muss. Als Reaktion auf den Klimawandel werden vermehrt Pflanzen ausgesät, die eine sehr lange Wurzel ausbilden können und so mit langen Trockenzeiten besser zurecht kommen.

60 Mutterschafe mit Lämmern im Stall (Foto: B. Budig)
60 Mutterschafe mit Lämmern im Stall (Foto: B. Budig)

Als nächstes erwarteten uns das Glockengeläut von 60 Mutterschafen mit ihren Lämmern. Die Herde besteht aus vier Rassen mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Nicht nur das Lammfleisch sondern auch der Schafspelz wird weiterverwertet. Er wird mit speziellen Salzen eingerieben und anschließend vom Gerber über 6 Monate lang zu einem verkaufsfertigen Schafsfell weiterverarbeitet.

Neben den Schafen standen auch vier weiße Ziegen im Stall. Sie ergänzen die Schafe auf der Weide, da sie Pflanzen fressen, die von diesen verschmäht werden.

 

Rinder der Familie Heid (Foto: B. Budig)
Rinder der Familie Heid (Foto: B. Budig)

Die letzte Station auf unserer Rundfahrt mit dem Traktor waren die Rinder in den Stallungen in Richtung Reilsheim. Sowohl Rote und Schwarze Angusrinder als auch Fleckvieh schaute uns neugierig entgegen. Der einzige Bulle im Stall wird alle zwei Jahre ausgetauscht, um Inzucht zu vermeiden und die 6 Monate alten weiblichen Kälber werden von der Herde getrennt um eine frühe Trächtigkeit zu verhindern. Das Bio-Fleisch kann man übrigens in der Metzgerei Hess in Hoffenheim erweben.

Als krönender Abschluss erwartete uns eine leckere warme Weißwurst und Brezeln mit einem Glas Bio Apfelsaft.

 

Die wohl wichtigste Frage zum Schluss: Kann man davon leben? " Das ist alles eigentlich nur ein Hobby. Hauptberuflich betreibe ich den Partyservice Heid und Pisot", antwortete Landwirt Ruben. Vielen Dank für zahlreichen interessanten Erläuterungen.  Wir wünschen uns gerne mehr Höfe mit ökologischer Landwirtschaft! 

 

Alle Fotos von B. Budig