Bei herrlichem Ausflugswetter führte am 21.6. eine naturkundliche Exkursion der NABU-Ortsgruppe Mauer in das Weite Tal nordöstlich von Schriesheim. Diesmal standen die Geologie und die
Bodenschätze des Odenwalds im Mittelpunkt der etwa 8 km langen Rundwanderung, die von Rainer Drös geleitet wurde. Wegen seiner besonderen geologischen Bedeutung ist das besuchte Gebiet
Bestandteil des UNESCO-Geonaturparks Bergstraße-Odenwald.
Höhepunkte des ersten Wegabschnitts waren ein Aufschluss mit einem sehr dunklen Vulkangestein, das nach seinem Fundort "Schriesheimit" genannt wurde, und ein Bachabschnitt mit zahlreichen Larven
des Feuersalamanders. Nach einer kurzen Klettertour wurde die Spatschlucht erreicht. Dabei handelt es sich um ein früheres Abbaugebiet von Schwerspat. Dieses bariumhaltige Mineral hat eine
außerordentlich hohe Dichte und wurde früher als weißer Farbstoff für Papier und Anstrichfarben genutzt. Durch den Schwerspatabbau entstand eine eindrucksvolle künstliche Schlucht im
Granitgestein, deren Wände bis 12 m hoch aufragen.
Die Exkursion führte weiter über einen kleinen Bach, in dem neben Bachflohkrebsen und Köcherfliegenlarven zahlreiche Exemplare von Strudelwürmern gefunden wurden. Diese kleinen
Fließgewässerbewohner ernähren sich vor allem von Algen, die sie auf der Oberfläche der im Bach liegenden Steine abweiden. Westlich der Spatschlucht wurden anschließend eine weitere
Schwerspatabbaustelle in Form eines großen Bodentrichters und ein aufgelassener Feldspatsteinbruch besucht. Der hier früher abgebaute, sehr reine Feldspat wurde zur Herstellung des berühmten
Frankenthaler Porzellans verwendet. Der Rückweg führte am Waldrand entlang, mit eindrucksvollen Hügeln der Roten Waldameise. Neben einer Reihe interessanter Pflanzen fanden die
Exkursionteilnehmer ein großes Hirschkäferweibchen.